„einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite und zugleich floss Blut und Wasser heraus… Und ein anderes Schriftwort sagt: Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben.“ Joh 19,34; 37
„Der gute Gott fordert von uns nicht das Martyrium des Leibes, er fordert nur und allein das Martyrium des Herzens und des Willens.“° Pfr. von Ars
So haben wir uns die Zusage des Herrn bei Ezechiel nicht vorgestellt:
„Ich gebe euch ein neues Herz und einen neuen Geist gebe ich in euer Inneres. Ich beseitige das Herz von Stein aus eurem Fleisch und gebe euch ein Herz von Fleisch.“ (Ez 36, 26).
Der Herr erfüllt diese Worte, indem er Sein eigenes Herz durchbohren lässt. Dieses Herz ist seit jenem Lanzenstich für alle Zeiten geöffnet und lässt Ströme von Gnaden auf die Menschen fließen, die bereit sind, dieses Gnadengeschenk anzunehmen.
Auch wenn wir dieses Geschenk gratis – umsonst - erhalten, möchte der Herr, dass wir unser Herz für seine Gaben öffnen. Und das erfordert die ganze Hingabe unseres Herzens, das bei so vielen Gelegenheiten durch kleinere und größere Stiche verletzt, ja geöffnet wird. Dies immer wieder anzunehmen, ist das Martyrium des Herzens und des Willens, von dem der Pfarrer von Ars spricht.
Herz Jesu-Verehrung ist also nichts Süßliches, sondern die Vereinigung des eigenen Herzens mit dem Herzen Jesu, das Durchbohrt-werden mit Ihm, nicht so brutal wie beim Herrn, aber doch schmerzhaft.
Aber haben wir keine Angst! Der Herr lässt uns nicht allein auf diesem Weg. Er gibt uns den Pfarrer von Ars an die Seite, der uns Fürsprecher und Vorbild ist. Nur der erste Schritt ist schwer, sagt der Pfarrer von Ars. In der Kraft des Herrn wird dieser Weg immer leichter und beglückender in der Freude des Herrn.
19.05.2021 ih
Aus: Alfred Monnin, Leben des im Jahre 1859 im Rufe der Heiligkeit verstorbenen Pfarrers von Ars, Joh. Bapt. Maria Vianney, 1863, 2. Bd. S.308