10. Sonntag im Jahreskreis 6.06.2021 Lesejahr B

 

„Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen; denn sie sagten: er ist von Sinnen. Die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten: Er ist vom Beézebul besessen;“

 Mk 3,21f

„Es gibt in der Tat diejenigen, die ohne die oberste Autorität des Papstes zu leugnen, gegen ihn und seine Führung die ungerechtesten Vorurteile haben: die überzeugt sind, dass er nicht auf der Höhe des modernen Fortschrittes ist und dass er die aktuellen Notwendigkeiten schlecht versteht; sie haben für den Papst weder eine echte Zuneigung noch Ergebenheit.
Und doch ist der Papst das Oberhaupt, der unfehlbare Lehrer der Kirche. Das ist Petrus, den Jesus Christus beauftragt hat, zu binden und zu lösen mit Vollmacht. Es ist Jesus Christus, der fortfährt zu lehren und die Menschheit zu erlösen.“ °
Pfr. von Ars

 

Der Herr zeigt in Seinem Erdenleben den Menschen die unermessliche Größe der Barmherzigkeit und Liebe Gottes auf, aber ebenso Seine Unfassbarkeit und Unbegreiflichkeit.  Und dies sorgt für Angst, Ablehnung, Aggression - bei seinen Angehörigen, also den Nächsten, und den Schriftgelehrten, den Verantwortlichen für die wahre Lehre. Der Herr ist in ein menschliches Denkschema schlichtweg nicht einzuordnen.

Er selbst ist der Aufruf zu einer Entscheidung, entweder für Ihn oder gegen Ihn. Diejenigen, die sich für Ihn entscheiden, sind Seine neue Familie, Seine Mutter, Seine Brüder und Schwestern.

In dieser Spannung der Annahme und der Ablehnung steht von Anfang an Seine Kirche, insbesondere der Papst in seiner Leitungsfunktion als Nachfolger Petri.

Die Worte des Pfarrers von Ars könnten heute gesprochen sein. Der Papst wird zwar im Allgemeinen akzeptiert, nicht jedoch in Bereichen, in denen man die Lehre der Kirche, die er vertritt, als überholt ansieht. Menschlichen Erkenntnissen wird der Vorzug gegeben und vielleicht auch abschätzig auf die „veraltete“ Lehre geschaut.

Diese Situation hat es immer wieder in der Kirche gegeben und darf uns nicht beunruhigen. Die Leitung des Heiligen Geistes ist der Kirche durch den Papst versprochen. Auf den Geist Gottes dürfen wir mit vollem Vertrauen heute schauen und uns Seiner Führung anvertrauen.

Ja, komm, Heiliger Geist, komm und erneuere Kirche und Welt.
17.05.2021

Aus: Monseigneur Convert, ma retraite avec le saint cüré d’ars, 1932, Nachdruck1998, S. 255, übersetzt ih