2. Fastensonntag 28.02.2021 Lesejahr B

 

„Dieses Wort beschäftigte sie und sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen.“ Mk 9,10

„Für dich, teurer und verehrter Pfarrer, ist die Versuchung beendigt. Keine Furcht mehr. Wir vertrauen darauf, du bist bereits eingegangen in die Freude, die Ruhe und den Frieden … Du bist hineingegangen durch jene Mutter der Barmherzigkeit, die du so sehr geliebt und deren Namen du trägst … O, wache doch, wache stets von diesem Aufenthalt der Glorie und des Glückes herab über uns! Israels Wagen und Wagenlenker, lass uns zurück deinen doppelten Geist, den der Ergebenheit in den Dienst des Herrn, und den der gemäßigten, durch Vertrauen und Liebe beherrschten Furcht! … Lass ihn zurück dem Bischofe, so traurig und so glücklich zugleich, in diesem Augenblicke von dir zu reden.“° Mgr. de Langalerie, Bischof von Belley

 

Die Frage nach der Auferstehung hat 2000 Jahre n. Chr. an Bedeutung nichts verloren und scheint auch bis heute für viele nicht beantwortet zu sein. Wie könnte es sonst sein, dass Getaufte an eine Auferstehung nach dem Tod nicht glauben können oder wollen? Die fehlende Perspektive auf die Ewigkeit hat für das ganze Leben entscheidende Bedeutung. Wenn es nach dem Tod nichts mehr gibt, dann muss der Mensch hier auf Erden alles haben, was immer möglich ist. Trotzdem bleibt das Empfinden etwas versäumt, verpasst zu haben. Die Sehnsucht nach der Ewigkeit bleibt.

Die Verklärung Jesu Christi auf dem Berg Tabor war für die drei Apostel eine Erfahrung, die ihr ganzes Leben geprägt hat. Auch wenn sie beim Kreuzestod ihres Herrn untreu geworden sind, konnten sie in Seiner Kraft den Weg finden zum Glauben an die Auferstehung, an ein Leben in der ewigen Herrlichkeit. So wurden sie fähig, erfüllt vom Heiligen Geist nach Pfingsten diese Botschaft in die ganze Welt zu tragen, auch um den Preis ihres Lebens.

In einer Zeit, in der christliche Glaube vernichtet werden sollte, war der Pfr. von Ars ein lebendiges Zeichen für die Auferstehung nach dem Tod. Nach seinem Tod am Donnerstag, den 4.8.1859 kamen pausenlos Menschen an seine aufgebahrte Leiche, die trotz der enormen Hitze bis zu seiner Beerdigung am Samstag, den 6. August keinerlei Zeichen von Verwesung zeigte. Bei seiner Beerdigung waren 6000 Gläubige, 300 Priester und sein Bischof de Langalerie anwesend. In aller Trauer war es ein Fest des Glaubens, ein Triumph des Lebens über den Tod.

Ein solch überwältigendes Fest der Auferstehung war in unseren Tagen Tod und Begräbnis von Papst Johannes Paul II.

Bitten wir den Pfarrer von Ars, dass wir unser Leben in der Hoffnung auf die Auferstehung gestalten. Dann bekommen wir Gelassenheit. Wir haben dann nichts versäumt, was wir nicht erleben dürfen. Alles, was hier nur bruchstückhaft erledigt und erlebt wurde, wird vollendet in der Ewigkeit, vorausgesetzt, wir lassen uns auf das Gnadenwirken des Herrn in unserem Leben ein. Der heilige Pfarrer von Ars wache auch über uns und erflehe uns die durch Vertrauen und Liebe beherrschte Furcht vor dem Herrn.
1.02.2021 ih

° Aus: Alfred Monnin, Leben des im Jahre 1859 im Rufe der Heiligkeit verstorbenen Pfarrers von Ars, Joh. Bapt. Maria Vianney, 1863, 2. Bd. 497f