Christi Himmelfahrt 13.05.2021 Lesejahr B

 

„Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes.

Sie aber zogen aus und verkündeten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte das Wort durch die Zeichen, die es begleiteten.“ Mk 16, 19f

„Da Er nur mit unseren Angelegenheiten beschäftigt ist, geht es aus Seiner Gerechtigkeit und Seiner Güte hervor, dass Er uns hilft und uns beisteht.“°Pfr. von Ars

 

Sehen wir heute Zeichen, die das Wort der Verkündigung begleiten? Sehnen wir uns nicht danach, die Wirksamkeit des Evangeliums schon hier und jetzt zu erfahren? Vielleicht gibt es ja solche Erlebnisse an Wallfahrtsorten, aber in der eigenen Pfarrei, im eigenen Alltag?

Solche und ähnliche Fragen können nur allzu leicht zu Mutlosigkeit und Resignation führen.

Die Kernaussage ist, dass der Herr zur Rechten Gottes sitzt und für uns eintritt, wie der Apostel Paulus sagt (Röm 8, 34).

Nach der ersten Welle der Begeisterung erfuhren die Apostel und die Urchristen Ablehnung, Not, Verfolgung, sogar Martyrium und Tod. Auch die starken Zeichen bei Beginn der Verkündigung konnten nicht alle zum Glauben an Jesus Christus führen. Der Herr selbst hatte bereits seine Jünger auf die Verfolgung vorbereitet (Lk 11,49; 21,12).

Immer wird es für viele schwer sein, sich der Botschaft Christi zu öffnen, da sie mit menschlichem Denken nicht erfasst werden kann. Gott selbst wird Mensch, leidet und stirbt am Kreuz. Schon das ist unfassbar. Noch unfassbarer ist die Auferstehung als Tor zum ewigen Leben für den Menschen.

Die Unbegreiflichkeit der Botschaft Jesu Christi löste immer wieder Ablehnung und Aggression aus.

Aber so wie Paulus überzeugt ist, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten, weder Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur uns von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus, unserem Herrn, ist,  scheiden können (Röm 8,38f), so ist auch der Pfarrer von Ars verwurzelt im Glauben, dass Gott uns immer hilft, uns immer beisteht, ja dass wir die Größe Seiner Liebe überhaupt nicht erfassen können.

Von oben her hat Jean-Marie Vianney auf die Ereignisse in Kirche und Welt geschaut. Von oben her solllten auch wir auf die Vorgänge in unserer Kirche und Welt schauen. Bei allem Beängstigenden und Bedrohlichem kann auch in unserem Herzen der tiefe Glaube verwurzelt sein, dass wir für den Herrn wichtig sind und Er uns nie verlassen wird. Er lässt sich an Großmut nicht übertreffen. Er sitzt zur Rechten Gottes, um immer für uns einzutreten – auch heute.
21.04.2021 ih

°Aus: Jean Marie Vianney Pfarrer von Ars, hrsg. Bernard Nodet 1959, S.73