„Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut und Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein.“ Mk 7,21ff
„Gott sieht mit Liebe auf eine reine Seele. Er gewährt alles, was sie erbittet. Wie könnte er auch einer Seele widerstehen, die nur für ihn, nur durch ihn und in ihm lebt.“ ° Pfr. von Ars
Deutlicher könnten die Worte des Herrn nicht sein zur Unterscheidung von Reinheit und Unreinheit.
Diese Worte sind ein Kontrast zu allen Versuchen, die Schwere der Sünden zu relativieren und rein menschlich, psychologisch zu erklären und damit harmloser erscheinen zu lassen. Jesus will uns jedoch nicht entmutigen. Er kennt die Schwachheit des Menschen und hat sie bis zum Kreuz getragen und überwunden. Das Zentrum zur Überwindung der Unreinheit und des Bösen ist das Herz des Menschen, dessen Absichten nur der Herr allein kennt.
Aus eigener Kraft können wir den Versuchungen zur Sünde, die sich im Schein des Guten nähert, nicht widerstehen. Aus eigener Kraft es zu schaffen, ist wohl eine der größten Versuchungen des Menschen, die zum Scheitern führt.
„Durch ihn und mit ihm und in ihm ist dir, Gott, allmächtiger Vater, in der Einheit des Heiligen Geistes alle Herrlichkeit und Ehre jetzt und in Ewigkeit. Amen.“
So betet die Kirche am Ende des Hochgebetes in jeder hl. Messe. Das ist der Schlüssel zur Reinheit des Herzens. Den freien Willen immer wieder in das Herz Jesu legen und von Ihm allein sich diese Reinheit des Herzens schenken lassen. Dies ist ein Ringen ein Leben lang. Auch wenn es nicht immer gelingt – und es gelingt oft nicht bei unserer Gebrochenheit - dürfen wir im Sakrament der Versöhnung uns wieder neu die Kindschaft der Söhne und Töchter Gottes schenken lassen.
Der Pfarrer von Ars wusste, wie wir die Reinheit des Herzens erreichen können, in der Hingabe des eigenen Willens, aber im Wesentlichen durch die Gnade Gottes, der wir in unserem Herzen Raum schenken. Das Geheimnis ist, in Gott und mit Gott zu leben. Und wenn dies nicht gelingt, so ist es nicht der Sünder, der zu Gott zurückkehrt, um ihn um Verzeihung zu bitten, sondern Gott selbst ist es, der hinter dem Sünder herläuft und ihn zu sich zurückführt°².
Je mehr wir unsere Armut und Bedürftigkeit erkennen, umso mehr dürfen wir uns in die Arme des Vaters werfen, der uns die Reinheit des Herzens schenken will. Verbringen wir immer wieder so viel Zeit wie möglich beim Herrn, damit Er unser Herz wandeln kann zu der Ihm so wohlgefälligen Reinheit - zu unserem Heil.
Wir haben auf diesem Weg den Pfarrer von Ars an unserer Seite.
26.07.2021 ih
°Aus: Jean-Marie Vianney Pfarrer von Ars, hrsg. Bernard Nodet 1959, S.243
°² ebenda, S. 161