„Nirgends ist ein Prophet ohne Ansehen außer in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie. Und er konnte dort keine Machttat tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie. Und er wunderte sich über ihren Unglauben.“ Mk 6.4ff
„Diejenigen, die keinen Glauben haben, sind in ihrer Seele mehr blind als die, die keine Augen haben. Wir sind in dieser Welt wie in einem Nebel; aber der Glaube ist der Wind, der diesen Nebel zerstreut und über unserer Seele eine schöne Sonne leuchten lässt.“ °Pfr. von Ars
Enttäuschung spricht aus den Worten Jesu Christi, dass Er in seiner Heimatstadt keine großen Zeichen wie Dämonenaustreibungen und Heilungen tun konnte. Er heilte nur einige Kranke. Die Zeichen Jesu als Einbruch göttlicher Vollmacht in diese Welt setzen also auch den Glauben und die Offenheit der Menschen voraus.
Es sind die Eigenen, die Jesus kennen und sich Ihm verschließen.
Gehören wir auch dazu? Meinen wir auch, Jesus gut zu kennen und daher zu wissen, dass Er mächtige Zeichen heute nicht mehr tut? Oder trauen wir Ihm gar in dieser Zeit der Krisen keine Machttaten zu unserem Heil mehr zu?
Der Pfarrer von Ars hat erkannt, dass der Mangel an Glaube zu allen Zeiten bestanden hat, sodass wir wie in einem Nebel blind sind.
Wenn aber der Glaube wächst, glänzt über unserer Seele wieder die Sonne Gottes, bricht das göttliche Licht in unser Herz, in unsere Welt hinein.
Bitten wir mit dem Heiligem Pfarrer um eine Erneuerung des Glaubens in großer Tiefe und Lebendigkeit. Der Herr ist immer derselbe, heute so mächtig wie damals. Auch heute sollten Kleinmut und Hoffnungslosigkeit angesichts der jetzigen Krisensituation unserer Kirche keinen Platz haben. Schauen wir auf Ihn, der allein uns aus dem Nebel zum Licht führt.
12.06.2021 ih
° Aus: Abbé Monnin, Esprit du Curé d’Ars, Nachdruck Juli 2007, S.216, übersetzt ih