Der Pfarrer von Ars und die Demut - Pfr. Walter Böhmer 29.02.2020

                            
„Wenn ich daran denke (an mein Elend, mein Nichts), zittere ich so, dass ich nicht imstande bin, meinen Namen zu schreiben.“

Schauen wir uns einmal das Wort Demut an. Wenn ich ein Kreuzworträtsel mache, kann sein, dass da steht ein anderes Wort für Unterwürfigkeit, Lebensunfähigkeit mit fünf Buchstaben. Demut, ein Wort, das in der Theologie sehr hochgeschätzt wurde, ich sage absichtlich wurde. Es ist wahrscheinlich schon längere Zeit her, als wir die letzte Predigt über die Demut  gehalten haben. Die Welt will Selbstbestimmung und  selbstverantwortlich leben. Unser altes deutsches Wort Demut kommt von dienen, Mut zum Dienen. Kann ja sein, dass ich mit einem Menschen Schwierigkeiten habe, dass ich dann die Kraft und den Mut habe, mich selbst zu überwinden und ihm trotzdem einen Dienst erweise. Bei Führungskräften kommt das ja wieder ein Stück weit herein und wird mit Worten wie Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit umschrieben, aber vielfach losgelöst von Gott.

Der heilige Pfarrer von Ars-Zeichen der Hoffnung

In den derzeit ungewöhnlichen Zeiten lohnt es sich auf ungewöhnliche Menschen zu schauen, um zu sehen, wie sie mit Krisen umgegangen sind. Der  heilige Pfarrer von Ars ist ein herausragendes Beispiel, um Hoffnung  zu schenken –auch in scheinbar aussichtslosen Situationen.

1. Jugend in den Wirren der Französischen Revolution

Geboren am 8. Mai 1786,  drei Jahre vor dem Ausbruch der französischen Revolution 1789, wächst Jean-Marie Vianney in einer Zeit großer politischer und gesellschaftlicher Wirren im elterlichen Bauernhof in Dardilly auf.

Viele Missernten, Hungersnöte und steigende Lebensmittelpreise haben in Frankreich zu einer Explosion der Volkswut geführt.