„In jener Zeit eilten die Hirten nach Betlehem und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.“ Lk 2,16
„.. Jesus Christus kommt, um durch tiefste Demut in seiner Geburt zu kämpfen. Er will nicht nur von seinem himmlischen Vater abhängig sein und ihm in allen gehorchen, sondern auch den Menschen gehorchen und gewissermaßen von ihrem Willen abhängig sein… zum Trost der Armen, wenn sie in einer Krippe ihren Gott und Erlöser gebettet auf einer Hand voll Stroh sehen.“ Pfr. von Ars
Dreimal wird im Lukasevangelium vom Kind in der Krippe als Erkennungszeichen berichtet. Dann kann die Krippe nichts Nebensächliches sein.
Der Herr und Erlöser der Welt erniedrigt sich bis zu den Tieren, in eine Krippe.
„Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn; Israel aber hat keine Erkenntnis, mein Volk hat keine Einsicht.“ (Jes 1,3) so klagt der Herr durch den Mund des Propheten Jesajas.
Beim Blick auf die Krippe sind wir schockiert von der Tiefe des menschlichen Falles durch die Erbsünde, noch unter die Tiere, die ihren Herrn erkennen. Und doch gibt der Herr den Menschen nicht auf, sondern steigt in eben diese Tiefe hinab, um den Menschen wieder hinauf zu holen.
Der Pfarrer von Ars wird in seinen Predigten nicht müde, über die Demut unseres Gottes zu sprechen, damit auch wir uns auf diesen Weg machen zur Vereinigung mit dem Dreifaltigen Gott. Es gibt keinen anderen Weg als den, den der Herr selbst gegangen ist.
Die Armen sind aber nicht nur die materiell Armen, sondern das sind wir alle. Das erkennen wir gerade jetzt auch in der Corona-Zeit, die uns Vieles für uns Wichtiges nimmt. Und wie reagieren wir darauf? Wir erleben viel Aggression um uns, aber auch in uns. So offenbart uns gerade diese schwierige Zeit vieles noch Unerlöste in uns. Vielleicht kann eben diese Weihnachtszeit uns dem Herrn besonders nahe bringen. Schon bei diesem Gedanken erkennen wir noch mehr unsere Armut, weil wir dazu allein nicht fähig sind. Machen wir uns mit dem Pfarrer von Ars ganz vom Herrn abhängig, der sich ganz von uns abhängig gemacht hat. Der Blick auf das Kind in der Krippe gibt uns Trost und Hoffnung. Denn der Herr ist mit uns.
18.12.2020 ih
°Aus: http://jesusmarie.free.fr/jean_marie_vianney_cure_d_ars_sermons_tome1.
Übersetzt ih