21. Sonntag im Jahreskreis 22.08.2021 Lesejahr B

„Jesus erkannte, dass seine Jünger darüber murrten, und fragte sie: Daran nimmt ihr Anstoß? … Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts.“

Joh 6, 61.63

„Ich hatte großen Hunger während der Messe, und  bei der heiligen Kommunion habe ich zum Guten Gott gesagt: du wirst den Leib und die Seele nähren, und ich hatte keinen Hunger mehr.“° Pfr. von Ars

Die Botschaft Jesu, dass Er selbst das Brot ist, das vom Himmel herabgekommen ist, und dass dieses Brot, das Er geben wird, Sein Fleisch ist für das Leben der Welt (Joh 6, 42.51,) kann menschlich nicht verstanden werden – bis heute.

Der Mensch hat sich im Paradies gegen einen Weg mit Gott entschieden, weil ihm Gottes Pläne nicht einsichtig waren. Aber der liebende Gott hört nicht auf, den Menschen zu suchen. Er kann es ihm jedoch nicht ersparen, ihn auf menschlich unverständliche Wege zu führen.
Gott wollte in Christus alles, was im Himmel und auf Erden ist, vereinen (Eph 1, 10), den Menschen zurückführen in den Schoß der Allerheiligsten Dreifaltigkeit,  ja in einer noch größeren Intensität als vor dem Sündenfall. Die Vereinigung alles Irdischen mit dem Himmlischen kann nicht nach menschlichem Verständnis geschehen.

Aber wird der Mensch diesmal Gott vertrauen, dass Er nur Pläne des Heils hat?

In seiner Freiheit hat der Mensch die Wahl für zwei Wege, einmal den Zweifel, das Murren, die Ablehnung und das Sich-Abwenden oder aber den Weg des Vertrauens, der Hingabe. Letzteres ist ein geistliches Abenteuer, zu dem sich Petrus als Sprecher der Zwölf entschieden hat. Viele Jünger aber zogen sich zurück.

Möglich war die Entscheidung der Zwölf nur in der Kraft des Hl. Geistes. Der Geist ist es, der lebendig macht.

Der Pfarrer von Ars hat sich mit kindlichem Vertrauen auf das Wirken des Hl. Geistes ganz dem Herrn überlassen und so schon auf Erden zu einer innigen Einheit mit Gott gefunden. So durfte er erfahren, dass Gott nicht nur die Seele im eucharistischen Brot nährt, sondern auch den Leib - ein Vorgeschmack des Himmels, in dem der ganze Mensch mit Leib und Seele im dreifaltigen Gott leben wird.

Der Pfarrer von Ars wird uns helfen, im Vertrauen und in der Hingabe zu wachsen, gerade auch in für uns völlig unverständlichen und schmerzlichen Situationen.
23.07.2021 ih

°Aus: Catherine Lassagne, Le Curé d’Ars au quotidien, Nachdruck 2008, S. 77, übersetzt ih