„Mose hat gestattet, eine Scheidungsurkunde auszustellen und die Frau aus der Ehe zu entlassen. Jesus entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben… Wer das Reich Gottes nicht so annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.“ Mk 10,4f;15
„Wenn man an die Undankbarkeit des Menschen Gott gegenüber denkt, fühlt man sich versucht, jenseits des Meeres zu flüchten, um sie nicht zu sehen. Es ist erschreckend! Es ginge noch an, wenn der liebe Gott nicht so gut wäre! Aber er ist so gut!“ ° Pfr. von Ars
Hartherzigkeit, eine der schlimmsten Sünden des Menschen, die viele tiefe Verletzungen verursacht. Sie ist das Gegenteil der Barmherzigkeit Gottes, der nur gut ist und nur Gutes für uns will. Der Pfarrer von Ars wird nicht müde, immer wieder nur vom Guten Gott zu sprechen.
In Jesus Christus ist uns das fleischgewordene Herz der Liebe Gottes für jeden Menschen erschienen. Er denkt, lebt und liebt vom Vater her, von der Güte des Vaters und möchte den Menschen eine neue Blickrichtung geben. Der Mensch schaut zuerst auf sich und von sich aus auf den Vater, der scheinbar so viele Wünsche nicht erfüllt, so viel Leid zumutet.
Die zentrale Aussage Jesu Christi ist, dass Gott gut ist und Seine Weisungen Wege zu einem erfüllten Leben sind, hier schon auf der Welt und in der Ewigkeit.
Der Dialog über die Ehescheidung ist nur ein Beispiel der Lehre Jesu Christi, um die Menschen von ihrer verhärteten, sündhaften Sicht zu heilen und sie unter den Blick Gottes zu stellen.
Wir sehen oft nur das Schwere, das uns auferlegt wird, das wir scheinbar nicht tragen können und übersehen das, was im Herzen Jesu vor sich geht.
Der Herr spürt in Seinem Herzen einen abgrundtiefen Schmerz, dass die Liebe Seines Vaters nicht verstanden und nicht angenommen wird. Er kennt aber auch die menschliche Schwäche und Gebrochenheit und hat daher nicht nur gelehrt, sondern am Kreuz Seine Lehre vollendet und uns so die Kraft und Gnade gegeben, mit neuen Herzen ein Leben der Hingabe zu führen.
Unter dem Kreuz empfangen wir das das Herz eines Kindes, das voller Vertrauen gegenüber seinem Vater ist.
Ein Beharren auf einem völlig selbstbestimmten Leben ist daher die Ablehnung Gottes und Seiner Güte, ist grenzenlose Undankbarkeit gegenüber dem Heilsplan Gottes.
Der Pfarrer von Ars hat in seinem Herzen am Schmerz Jesu teilgenommen über die Undankbarkeit des Menschen. Nicht nur durch sein Gebet, sondern auch durch das Mitleiden am Schmerz des Herrn konnten viele den Weg zurück zum Herzen des Vaters finden.
Er wird auch uns helfen, immer mehr die Güte Gottes mit Dankbarkeit zu erkennen. So wird auch unser Herz verwandelt werden.
31.08.2021 ih
°Aus:Jean-Marie Vianney Pfarrer von Ars, hrsg. Bernard Nodet, 1959, sS173