Pfr. Walter Böhmer -Mission in Ars 24-02-2023

 

„Wir sind in der Welt, aber wir sind nicht von dieser Welt, denn täglich beten wir: Vater unser, der du bist im Himmel…“
Aus: Jean-Marie Vianney Pfarrer von Ars, hrsg. Bernard Nodet, 1959, S. 57

Eine große Menschheitsfrage ist immer: wer ist der Mensch? Es gibt in Boston das Charles Hayden Planetarium, eines der größten Museen der Welt. Wenn man es betritt, steht darüber: Tritt ein du kleines Staubkorn im All. Unbedeutend, eigentlich ein Nichts. Am 5. Sonntag im Jahreskreis sagt Jesus im Evangelium: Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt. Er sagt nicht: Ihr sollt es sein, er sagt: Ihr seid es. Das ist eine ganz große Herausforderung für uns und eine ganz große Ehre. Es sind kleine Elemente, Salz taugt nicht als Speise, sondern ist Würze. Licht ist auch etwas Kleines und kann doch einen ganzen Raum erhellen. Damit sagt uns Gott ganz klar, schreckt nicht zurück, wenn ihr nur wenige seid, habt Vertrauen, ihr habt eine große Wirkung, wenn ihr aus meiner Liebe und in der Verbundenheit mit mir lebt.

Der Pfarrer von Ars hat darum gewusst um die Kleinheit, was das Weltliche betrifft. Aber auch um die Größe, was Gott aus uns Menschen macht, wozu er uns brauchen kann und uns auch braucht. Wo er sagt, ich möchte nicht ohne den Menschen die Welt retten. Und als der Generalvikar ihn dann losschickt, sagt er: Ich vertraue Ihnen eine schlechte und kleine Pfarrei an, damit Sie eine gute und große aus ihr machen. Vom Hl. Geist geleitet wird er später einmal sagen: Als ich Ars sah, hat plötzlich eine innere Stimme zu mir gesagt: Diese wenigen Häuser werden einst das Volk, das hierher strömen wird, nicht mehr fassen! Als er später drauf angesprochen worden ist, dann hat er gesagt: Einmal in meinem Leben war ich Prophet! Im vorletzten Jahr seines Wirkens im Jahr 1858 waren es nicht weniger als 800 000 registrierte Pilger, die mit dem Fuhrunternehmen nach Ars gekommen sind. Wenn man die anderen noch dazurechnet, die zu Fuß waren, kamen mit Sicherheit 100 000 - 120 000 Pilger nach Ars.

Man sagte über ihn, dass er in seinem Blut ein kräftiges Drängen hatte, man sprach vom Eroberungsinstinkt, von Natur draufgängerisch, unternehmungsfroh und eine unheimliche Liebe zu Gott. Er wollte Großes für Gott tun! Jetzt sitzt er plötzlich in einer Gemeinde mit 230 Einwohner. Eigentlich hätte er sich ein bequemes Leben machen können, viel spazieren gehen und das Leben ein Stück weit genießen, aber es war überhaupt nicht so. Von allem Anfang an wird er mit einer ganz großen Kraft, mit einer ganz großen Schaffensfreude herangegangen, sein Dorf umzuwandeln. Aber nicht mit Pastoralplänen, sondern sein Weg war, mit einer kleinen Laterne vom Pfarrhof mitten in der Nacht hinüber in die Kirche zu gehen, wo er dann wirklich bis zum Morgengrauen auf den Knien war. Gott möge ihm doch helfen, ER möge diese Gemeinde wandeln.

Vom Thema ausgehend: Vater unser, der du bist im Himmel, ist hier interessant, dass dabei, wenn wir die erste Bitte nehmen: Geheiligt werde dein Name, die steht im Passiv. Jemand anderer soll es tun, nicht ich. Dann heißt es nichts anders, als Gott selber muss seinen Namen heiligen, aber es kommt auf uns an, wie wir Christen leben. Was für ein Bild wir von Christus geben, was für ein Bild wir vom Glauben geben. Wenn wir schlecht leben, dann wirkt es auf ihn, dann sagen die Menschen: Ja, schaut doch die Christen an, das sollen Leute sein, die lieben. Es wäre schön, wenn man über uns sagen könnte, wie einer bei einer Begegnung vom Franz von Sales: Wenn dieser Bischof von Genf schon so liebenswürdig und gütig ist, wie liebenswürdig und gütig muss dann erst sein Gott sein. Unser Leben hat Rückwirkung auf das Gottesbild anderer Menschen. Also insofern sind wir Salz, sind wir Licht. Also nicht viel Schatten werfen, bitten wir immer wieder, Herr, lass mich wirklich dieses Licht, dieses Salz sein, damit andere Menschen zum Glauben finden. Das war das ganze Anliegen vom Pfarrer von Ars. Sein Gebetsposten war vor dem Tabernakel. Dort hat er gewusst, wenn meine Gemeinde sich ändert, nicht durch meine Predigten, nicht durch mein Leben, nicht durch meine Bußwerke, einzig und allein durch die Liebe des guten Hirten, nämlich Jesus selber. So erflehte er das Mitleid Gottes für seine Herde, er hat immer wieder gebetet und das ist ein gewaltiges Gebet: Mein Gott gewähre mir doch die Bekehrung meiner Pfarrei. Ich bin bereit, alles, was du über mich verhängen wirst bis zum Ende meines Lebens zu dulden und 100 Jahre die wildesten Schmerzen, wenn sie nur zu dir zurückfinden. Ein ganz großer Wille, es soll alles mit ihm geschehen und wenn es die schlimmsten Schmerzen sind, aber bitte Herr, lass mir niemand von denen verloren gehen, die du mir überantwortet hast. Das war sein ganz großer Seelenschmerz dieses guten Hirten. Dass er nach der Messe den ganzen Tag in der Kirche geblieben ist, hat sich sehr schnell herumgesprochen. Wenn man den Pfarrer braucht für den Versehgang oder etwas anderes, dann findet man ihn nicht im Pfarrhof, man findet ihn in der Kirche. Das war sein Ort, sein Platz, wo er gesagt hat: Von hier muss die Bekehrung meiner Gemeinde ausgehen, vom Tabernakel. Ein ganz großes Sehnen, dass Gott etwas Wunderbares bewirkt. Er erwartete alles vom Gebet.

Papst Benedikt sagte einmal in seiner Zeit als Kardinal von München in einer Pfingstpredigt: Es ist sehr viel Aktivität in der Kirche von heute, es gibt einen Fleiß, der die Menschen bis an die Grenzen ihrer Kräfte und oft darüber hinaus beansprucht. Aber es gibt kaum noch jenes stille Verweilen vor dem Worte Gottes, in dem sich unser Wollen und Tun entkrampfen und gerade so frei und fruchtbar werden kann. Gewiss, der Herr braucht unseren Fleiß und unsere Hingabe, aber wir brauchen seine Gegenwart. Wir müssen den Mut zum Ungetanenen und so die Demut des Wartens vor dem Worte neu lernen. Denn sehr oft würde eine einzige Stunde des stillen Hinhörens in Gottes Wort mehr wirken als ganze Tagungen mit Sitzungen und Diskussionen. Ein Augenblick des Gebetes würde fruchtbarer sein als ganze Stöße von Papieren. Mitunter entsteht der Eindruck, dass hinter der übersteigerten Hektik unserer Aktivitäten ein Misstrauen gegenüber der Kraft Gottes steht und hinter der Vermehrung unserer Werke ein Lahm-werden unseres Glaubens, in dem wir letzten Endes doch nur auf das vertrauen, was wir selber leisten und bewerkstelligen. Wir wirken gar nicht durch das, was wir machen, sondern nicht minder durch das, was wir sind, wenn wir reif und frei die Wurzeln unseres Seins in die fruchtbare Stille Gottes hineinlegen.

So war für den Pfr. von Ars klar, wie er nach Ars kam, Seelen retten, das will ich! Das war sein Glaube, dazu hat mich der Bischof hingeschickt. Das ist das, was Gott von mir erwartet. Alles andere ist zweitrangig. Manche Dämonen werden nur durch Fasten ausgetrieben. Von der Revolution her waren viele Dämonen freigesetzt, die die Menschen ein Stück weit geknechtet haben. Er wusste, viele kommen aus ihrer Lauheit gar nicht heraus, ohne dass dieses Dämonische gebrochen wird. Am 14.10. 1839 hat der Pfr. von Ars einem jungen Priester aus Montpellier mit Namen Tailhades das Geheimnis seiner ersten Eroberung, wie er sagt, anvertraut: Mein Freund, der Teufel macht sich nicht viel aus Geißel und den übrigen Bußinstrumenten. Was ihn schlägt ist Abbruch von Trank und Speise und Schlaf. Nichts fürchtet der Teufel mehr wie dies und nichts ist deshalb dem lieben Gott angenehmer. Oh, wie habe ich das erprobt, so lange ich allein war, und ich bin es acht oder neun Jahre lang gewesen, konnte ich nach Herzenslust meinem Hang folgen und zuweilen ganze Tage nichts essen. Damals habe ich vom lieben Gott alles erhalten, was ich für mich und die anderen verlangte. Als er das sagte, flossen Tränen über seine Augen. Jetzt ist es gar nicht mehr die gleiche Sache. Ich kann nicht mehr so lange ohne Nahrung bleiben, ich kann dann einfach nicht mehr sprechen. Wie war ich damals glücklich in meiner Einsamkeit! Ich habe für die Armen Brot gekauft, das man ihnen reichte. Ich habe einen guten Teil der Nacht in der Kirche zugebracht, ich hatte nicht so vieler Menschen Beichten zu hören wie jetzt und Gott hat mir außerordentliche Gnaden verliehen.

Ich denke, das ist etwas, was wir alle üben können, ich muss ja nicht wie ein Skelett daherkommen.

Wenn ich meinen Schlaf ein bisschen abbreche, wenn ich fünf oder zehn Minuten früher, als ich müsste, aufstehe und diese Zeit zum Beten nehme, ist schon was Großartiges. Wenn ich beim Essen, wenn ich eigentlich genug habe, aber noch Lust ein bisschen zu nehmen, kann ich sagen, ich verzichte drauf. Wenn ich vom Trinken her Wasser statt Saft trinke. Ich denke wir haben hier viele Möglichkeiten es im kleinen Bereich zu machen. Wir müssen nicht so extrem sein wie der Pfr. von Ars. In diesen kleinen Dingen ist es wichtig, dass auch wir von ihm lernen. Sr. Faustina wird dann später sagen: Eine Stunde das Leiden des Herrn betrachten ist kostbarer, als sich ein ganzes Leben bis aufs Blut zu schlagen.

Auf der Kanzel und am Altar wusste er sich immer als Stellvertreter seiner Pfarrangehörigen. Das heißt, wenn er sich solche Bußwerke auferlegt hat, dann nicht um der Bußwerke willen. Dahinter steckt eine ganz tiefe Liebe zum Herrn. Er sagt, wenn meine Gemeinde ihn nicht liebt, wenn meine Gemeinde nicht nach den Weisungen Gottes lebt, dann muss ich als Hirte meine Liebe zum Herrn verdoppeln, meine Treue zu den Weisungen Gottes verdoppeln. Das heißt, ich bin stellvertretend für die Gemeinde, bis sie so weit sind, dass sie das verstehen, wie sehr Gott liebt, muss ich sie lieben. Ich muss meine Liebe stärker und glühender machen! Das war seine Theologie. Wenn ich was Gutes tue, kann z. B. in Indien etwas geschehen durch mein Tun. Ich weiß nicht wie, wann und wo. Viele Menschen können zum Glauben kommen durch mein Beten, durch mein treues Durchhalten, indem ich nicht aufgebe. Das wird uns alles einmal in der Ewigkeit gezeigt werden, da werden wir staunen! Wenn der Herr uns dann Menschen vorführt und sagt durch dein Beten, durch dein Wirken. Weil du nicht verzweifelt bist an deiner Gemeinde, an deiner Familie, sondern im großen Glauben weiter gebetet hast, konnte ich da und da Großartiges wirken. Wir müssen das immer in diesem großen mystischen Leib sehen, der unsere ganze Kirche ist. Es gibt kein Gebet, das verloren ist! Es taucht halt irgendwo anders auf. Schwer zu ertragen oftmals, wir wollen doch unsere Erfolge sehen. Wir würden uns alle wünschen, unsere Pfarreien wandeln sich wie die Pfarrei in Ars. Aber der liebe Gott hat eben anderes vor. Lasst uns also nie mutlos werden, weil Gott immer Wege hat, die großartig sind.

Sehr wichtig war für ihn die Liebe zur Jungfrau Maria es wird berichtet, in seiner Kindheit mit vier Jahren musste er seinen Rosenkranz hergeben. Die jüngere Schwester war begeistert von diesen glitzernden Perlen, sie wollte ihn haben. Er wollte ihn nicht hergeben. Die Mutter hat gesagt: Gib ihn der Schwester. Das war für ihn ein ganz großer Verlust. Aber die Mutter hat ihm einen Ersatz geschaffen. Sie hat ihm dann eine kleine Madonnenfigur geschenkt. Das war für ihn etwas Großartiges, wo er gesagt hat: Oh, wie hatte ich diese Statue gern gehabt, ich konnte mich Tag und Nacht nicht von ihr trennen und ich wäre nicht eingeschlafen, ohne sie neben mir im Bettchen zu haben. Die Liebe zur Gottesmutter ist meine älteste Liebe. Sie habe ich geliebt, noch bevor ich sie kannte.

  

Er sagte, der liebe Gott könnte eine viel schönere Welt erschaffen als die bestehende. Aber er könnte keinem vollkommeneren Geschöpf das Leben geben, als Maria es ist. Das Herz dieser guten Mutter ist nur Liebe und Barmherzigkeit und dass sie nur wünscht, uns glücklich zu sehen. Es genügt, sich ihr zuzuwenden, um erhört zu werden. Ich habe so oft aus dieser Quelle geschöpft, dass sie seit langem schon versiegen müsste, wenn sie nicht unerschöpflich wäre. Er wird sogar sagen, sie hat eine grenzenlose Macht über Gott. Ein Gott sehr wohlgefälliges Gebet ist es, wenn wir die allerseligste Jungfrau bitten, dem ewigen Vater ihren göttlichen Sohn aufzuopfern. Maria bitte, opfere du deinen Sohn, den göttlichen Sohn dem himmlischen Vater auf. Da kann Gott dann nicht mehr widerstehen. Sie hat eine unglaubliche Kraft in den Augen Gottes, aber eben nur, wenn wir uns mit Christus und seinem Erlösungsleiden verbinden. Für die Madonnenstatue in Ars, hat er das goldene Herz anschaffen lassen, wo er die Namen seiner Pfarrangehörigen eingeschrieben hat. Es ist nicht nur frommes Gehabe. Für ihn war klar, wenn ich sie dem Herzen der Mutter übergebe, wenn die Mutter sie jetzt Gott aufopfert, dann bin ich sicher, dass sie ihr Ziel erreichen werden. Er hat auch das Gebet vom hl. Bernhard gut gekannt, in dem es heißt: Es ist noch nie gehört worden, dass jemand, der zu dir seine Zuflucht nahm, deine Hilfe anrief, um deine Fürsprache flehte, von dir verlassen worden sei. Wenn es um unser Heil und das Heil anderer geht, wird sie es tun. Es ist schön, dass auch unsere Namen in Ars bei der Muttergottes verewigt sind. Das ist etwas, was uns immer wieder glücklich und dankbar machen kann.

Die hl. Beichte wissen wir, war für ihn sehr wichtig. Die Barmherzigkeit Gottes, die gerade in der Beichte zum Ausdruck kommt. Der liebe Gott wird einem reuigen Sünder rascher verzeihen, als eine Mutter ihr Kind aus dem Feuer zieht. Es ist nicht der Sünder, der zu Gott zurückkehrt, sondern Gott selber ist es, der hinter dem Sünder herläuft und ihn zu sich zurückführt. Das erste Wort Gottes in der Hl. Schrift, nachdem Adam und Eva gefallen sind, war: Adam wo bist du? Es ist die Suche Gottes nach dem Menschen. Welche Güte Gottes, sein gütiges Herz ist ein Meer an Barmherzigkeit. Welch große Sünder wir auch sein mögen, verzweifeln wir nicht an unserem Heil. Es ist so leicht sich zu retten. Sr. Faustina wird sagen: Wer auch nur ein einziges Mal im Leben den Barmherzigkeitsrosenkranz wirklich in einer tiefen Andacht und Liebe gebetet hat, dem verspreche ich, dass er im Tod so viel Gnaden bekommt, dass er nicht verloren geht. Gott schmeißt uns geradezu sein Heil nach. Das Wort des hl. Paulus: Wo die Sünde mächtig ist, wird die Gnade übermächtig, das kommt genau hier zum Ausdruck. Noch eine Aussage zur Beichte. Zum Empfang des Bußsakraments gehören drei Dinge: der Glaube, der uns Gott im Priester gegenwärtig zeigt, die

Hoffnung, die uns daran glauben lässt, dass Gott uns die Gnade der Verzeihung geben wird, die Liebe, die uns dazu führt Gott zu lieben und uns das Bedauern ins Herz senkt, ihn beleidigt zu haben.

Die Hl. Messe war für ihn natürlich auch etwas, wo er gesagt hat: Seht die Macht des Priesters! Die Zunge des Priesters macht aus einem Stück Brot einen Gott, das ist mehr als die Welt zu erschaffen. Um die Messe lesen zu können, müsste man ein Seraph sein! Um sie wirklich so zu feiern, wie Gott es verdient. Wir Priester wissen mehr als alle anderen um unsere Erbärmlichkeit. Das, was wir feiern, ist etwas unendlich Großes, Gewaltiges. Sobald jemand die Sakramente empfängt, verliert der böse Geist seine ganze Macht. Hier werden die Mächte der Finsternis gebrochen. Auch ihr Gläubigen werdet unendlich viele Gnaden erhalten, wenn ihr die hl. Messe gut und fromm mitfeiert. Deshalb hat er auch geraten, die Gläubigen sollten eine Viertelstunde vor Beginn der hl. Messe da sein, um sich wirklich gut vorzubereiten, dass sie empfänglich sind, dass sie alle ihre Sorgen einmal absinken lassen und sich auf das konzentrieren, was jetzt geschieht. Alle guten Werke vereint kommen an Wert dem Messopfer nicht gleich, weil sie Menschenwerke sind. Die hl. Messe aber ist Gottes Werk. Das Martyrium ist nichts im Vergleich dazu! Es ist das Opfer eines

Menschenlebens, aber in der hl. Messe feiern wir das Opfer seines Leibes und Blutes, das Gott für uns Menschen darbringt. Seid euch bewusst, wenn ihr die hl. Messe schwänzt, was ihr eigentlich versäumt. Wenn wir Geistliche wirklich eine Ahnung hätten, was wir da feiern, würde es keinen LIFT - liturgiefreien Tag geben. Sollte eigentlich nicht sein, sondern ich möchte jeden Tag das Messopfer darbringen, lieber zwei als gar keines. Das wäre dann ein inneres Verlangen.

Die Heiligen und Engel waren für ihn sehr wichtig, die hat er immer wieder in die Seelsorge mit hineingenommen, wir wissen das ja von der Hl. Philomena. Die Hl. Philomena und die anderen Heiligen waren für ihn sehr wichtig. Die Heiligen sind exemplarischen Menschen die uns eine Dauerkatechese geben, durch ihr Leben. Was sie gelebt haben, wie sie gelebt haben, wie sie es konkret gemacht haben, das finde ich großartig.

Mein Wunsch wäre, und da kommen wir nochmals auf Papst Benedikt zurück, ein Sterben, so wie dieser hochgescheite und trotzdem so einfache Mann, dass ich einfach sagen kann: Herr, ich liebe dich! Wenn das also unser letztes Gebet wäre, dann hätten wir im Grunde den Pfarrer von Ars ganz tief verstanden. Sein eigentliches Geheimnis war die brennende Liebe zu seinem Gott und eine brennende Liebe zu den Menschen.

Protokoll Elisabeth Johann 3.03.2023