Christi Himmelfahrt 21.05.2020 Lesejahr A

„Als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder, einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern;“ Mt 28,17ff

„Der Heilige Geist zerstreut die Nebel, die der Teufel vor uns auftürmt, damit wir den Weg zum Himmel verlieren sollen.“° Pfr. von Ars

Ist es uns überhaupt schon einmal aufgefallen, dass der Herr sogar Menschen, die seiner Person gegenüber im Zweifel sind, in die ganze Welt hinaussendet, um alle Völker zu seinen Jüngern zu machen? Sie sind also nicht von ihrem Auftraggeber überzeugt, sind in Unsicherheit  und bekommen doch eine weltumspannende Berufung.

Kein Chef eines großen Unternehmens würde so handeln. Loyalität mit der Führungskraft ist eigentlich unerlässlich. Wie kann unter solchen Voraussetzungen der Auftrag Jesu eigentlich gelingen?

Vom Pfarrer von Ars werden uns keine Glaubenszweifel berichtet. Wenn er Zweifel hatte, dann nur an seiner eigenen Person, an seinen Unfähigkeiten, die für ihn nahezu grenzenlos zu sein schienen.

Und doch hatte er den Unglauben kennengelernt – in den langen Stunden im Beichtstuhl und er hat auch als  wesentliches Heilmittel gegen den Unglauben den Heiligen Geist erkannt.

Der Widersacher, der den Weg des Menschen zu seinem ewigen Heil von Anfang an durchkreuzen und blockieren möchte, kann nicht mit menschlichen Mitteln überwunden werden, sondern nur in der Kraft des Heiligen Geistes.

Das Gebet um den Heiligen Geist hatte beim Pfarrer vom Ars daher immer einen besonderen Stellenwert.

Der Herr hat die Zweifel und die Unsicherheit seiner Jünger klar erkannt und doch hat er sie ebenso beauftragt wie die Apostel, die bereits zum Glauben gekommen waren.
Seinem Auftrag getreu haben sich Maria und die Apostel im Abendmahlssaal zum Gebet um den Heiligen Geist versammelt, der alle Furchtsamkeit und Zweifel überwunden hat, sodass sie sich bis zum Blutvergießen für die Botschaft  Jesu eingesetzt haben.

Auch nach der Auferstehung wird es in einer gefallenen Welt immer wieder Zweifel geben. Beten wir mit dem Pfarrer von Ars inständig eine Novene um den Heiligen Geist zur Erleuchtung jedes Einzelnen und der ganzen Menschheit  zum irdischen und ewigen Heil aller.
4.05.2020 ih

 

°Aus: Jean-Marie Vianney, hrsg, Bernard Nodet, 1959, S.67