4. Sonntag im Jahreskreis 2.02.2020 Lesejahr A

„Und er öffnete seinen Mund, er lehrte sie und sprach: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich…

Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen; denn ihnen gehört das Himmelreich.“ Mt 5,2f;10

„Wie tröstlich ist es doch, unter den Augen Gottes zu leiden und sich am Abend bei der Gewissenserforschung sagen zu können: „Wohlan, meine Seele, du bist heute zwei oder drei Stunden Jesus Christus ähnlich gewesen. Du bist gegeißelt, mit Dornen gekrönt, gekreuzigt worden – mit ihm!…“ °Pfr. von Ars

In der Taufe Jesu öffnete sich der Himmel und der Geist Gottes kam auf ihn herab. In der Bergpredigt heißt es sehr feierlich, dass er seinen Mund öffnete. Das Herabströmen des Heiligen Geistes, das in der Taufe begonnen hat, geschieht weiter in der Verkündigung Jesu.

Die Voraussetzungen, um dieses Heil von oben her zu empfangen, sind die Armut vor Gott und die Annahme von Verfolgungen.

Wer die Bereitschaft hierzu hat, dem verspricht der Herr schon jetzt das Himmelreich. Alle anderen Verheißungen der Seligpreisungen liegen in der Zukunft.

Das Himmelreich ist Jesus Christus selbst. Dies ist die größte Verheißung für uns.

 

Unsere Armut vor Gott zu erkennen, bedeutet nichts anderes, als endlich die essentielle Wahrheit anzunehmen, dass wir vor Gott nichts sind, wenn wir uns nicht alles von Ihm schenken lassen. Wer so radikal seine Abhängigkeit von Gott erkennt und bejaht, muss mit Widerspruch in dieser Welt rechnen, da der Mensch seit dem Sündenfall im Paradies selbst nach der Frucht greifen will und sie sich nicht schenken lassen will.

Heute sind viele Christen einer massiven Verfolgung ausgesetzt. Aber nicht nur sie sind gemeint, sondern jeder, der dem Herrn nachfolgen will. Die Kräfte von unten werden alles daran setzen, um uns von diesem Weg der Nachfolge wieder abzubringen, auch durch Mutlosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Misstrauen.

Der Pfarrer von Ars ist getröstet durch das Mitleiden mit Christus, um so Ihm ähnlich zu werden. Wichtig ist nur, beim Herrn zu sein und zu bleiben.

Er wird uns zur Anschauung Gottes zu führen. Vor diesem Ziel verblassen alle anderen irdischen Wirklichkeiten.
20.01.2020 ih

 

°Aus: „Jean Marie Vianney, Pfarrer von Ars“ hrsg.  Bernard Nodet, 1959, S.63