18. Sonntag im Jahreskreis 2.08.2020 Lesejahr A

„In jener Zeit, als Jesus hörte, dass Johannes enthauptet worden war, zog er sich allein von dort mit dem Boot in eine einsame Gegend zurück.“ Mt 14,13

„Erstaunt es euch nicht … einen so großen Heiligen (Johannes), den Gott selbst so sehr gelobt hat, ohne Trost und verlassen in seiner letzten Stunde sterben zu sehen; nachdem er während seines ganzen Lebens ein lebendiges Bild von Jesus Christus war, musste er das auch noch im Tod sein. So wie der Sohn Gottes im letzten Augenblick von seinem Vater verlassen sein sollte, so musste auch unser Heiliger von seinem eigenen Verwandten verlassen sein.“°  Pfr. von Ars

Was ging wohl im Herzen Jesu nach der Enthauptung Johannes des Täufers vor? Wir können nur ahnen, dass es Ihn tief bewegt hat. In der Einsamkeit wollte Er mit diesem Schmerz beim Vater sein. Er wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis die Menschen auch Ihn ablehnen und töten werden.

Johannes hat als Sein Vorläufer Ihm nicht nur den Weg bereitet, sondern prophetisch Sein Schicksal bis zum Tod vorweg durchlitten.

Vorerst aber folgen sie dem Herrn noch zu Tausenden, um Ihn zu hören. Er verzichtet auf das Alleinsein -  aus Mitleid mit den vielen Menschen, heilt ihre Kranken  und lehrt sie. In der Brotvermehrung will Er sie hinführen zum Barmherzigen Vater, der Leben in Fülle schenkt, auch wenn Er weiß, dass das Wesentliche in vielen Herzen nicht ankommt.

 

„Sein Kopf war der Preis eines Tanzes.“°² Diesen Satz ließ der Pfarrer von Ars in den Bogen seiner neu erbauten Kapelle zu Ehren des heiligen Johannes des Täufers malen.  So wie sein Namenspatron kannte er in der Nachfolge des Herrn den Preis für die Bekehrung der Sünder. Der Herr hat zwar alles für uns erlitten, will uns beim Erlösungswerk jedoch mitbeteiligen. Bei der Hartherzigkeit und Widerspenstigkeit der gefallenen menschlichen Natur muss dabei immer mit Widerstand gerechnet werden, auch heute.

Selbst wenn der Preis für die Nachfolge des Herrn nicht immer den Tod kostet, so müssen wir uns doch auf viele Bedrängnisse und Nöte einstellen. Der große Trost aber ist der Herr selbst, der uns nie verlässt. Jean-Marie Vianney hat sich bei allen Widrigkeiten niemals entmutigen lassen, sondern stets seine Zuflucht beim Herrn gesucht und gefunden.

Gehen wir mit dem Herrn in die Einsamkeit. Er gibt uns noch mehr, als wir überhaupt erwarten können. Der Heilige  Pfarrer sei uns in der Nachfolge des Herrn ein ständiger und  treuer Begleiter.
17.07.2020 ih

Aus: °http://jesusmarie.free.fr/jean_marie_vianney_cure_d_ars_sermons_tome4.html

24 JUIN FÊTE DE SAINT JEAN-BAPTISTE 17; übersetzt ih