„Als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser herauf. Und siehe, da öffnete sich der Himmel und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen.“ Mt 3,16
„Die Sakramente, die unser Herr eingesetzt hatte, würden uns nicht retten ohne den Heiligen Geist. Sogar der Tod unseres Herrn wäre umsonst ohne ihn.“ °Pfr. von Ars
Der Abstieg unseres Herrn Jesus Christus im Heiligen Geist in immer größere Tiefe geschieht in der Menschwerdung, in Seiner Taufe, in Seinem Tod am Kreuz. Jesus hat als Mensch vom ersten Augenblick bis zu seinem Tod immer im Heiligen Geist gelebt, gebetet, gelehrt, gelitten. Uns wird dieses Wirken des Heiligen Geistes jedoch nur in den Ereignissen offenbart, die ein weiteres Hinabsteigen des Herrn zeigen.
Gleichzeitig offenbart der Vater, wer Jesus Christus wirklich ist, Sein geliebter Sohn, an dem er Wohlgefallen gefunden hat (Mt 3, 17).
Dies geschieht auch bei der Verklärung des Herrn (Mt 17, 5), die den Aposteln das Verständnis für die Bedeutung der schrecklichen Kreuzigung schenken will.
Der Herr wird in der Stunde Seines Leidens vom Vater verherrlicht und Er verherrlicht gleichzeitig Seinen Vater, wie Er in Seinem Gebet zum Abschied sagt (Joh 17,1).
In diesem immer tieferen Hinabsteigen wird der Herr als Sohn Gottes offenbart, mit göttlichem Glanz verklärt, verherrlicht und erhöht.
Diese Botschaft des Evangeliums ist menschlich nicht fassbar. Nur der Heilige Geist kann uns in dieses Geheimnis hineinführen, sodass es letztlich für uns der Weg zum Vater im Heiligen Geist wird.
In unserer Taufe wurden wir hineingenommen in das Geheimnis des Abstiegs Jesu und des Aufstiegs als Kinder Gottes. Ein ganzes Leben lang soll dieser Weg weitergehen bis zur Vergöttlichung, wie die Kirchenväter gesagt haben.
Hieraus ist auch die Bedeutung der Demut zu erkennen. In der Erniedrigung geschieht im Heiligen Geist Erhöhung, die ohne den Heiligen Geist nur Qual und Zerstörung wäre.
Der Pfarrer von Ars hat die Bedeutung des Heiligen Geistes im Erlösungs- und Heilswirken Jesu Christi tief erkannt. Sonst könnte er nicht verkünden, dass sogar der Tod des Herrn ohne den Heiligen Geist umsonst wäre.
Bitten wir also den Pfarrer von Ars im Gebet um den Heiligen Geist uns zu unterstützen, sodass auch wir immer mehr die Bedeutung unserer Taufe erkennen und aus ihrer Kraft unser Leben gestalten. Der Vater hat uns in Seinem Sohn Seine Sehnsucht nach dem Menschen gezeigt. Er gab den Sohn dahin, um uns zu retten und in Seine göttliche Liebe aufzunehmen
Die Taufe ist der Beginn des Weges zum Ziel der Vereinigung mit dem Herrn im Vater durch den Heiligen Geist.
20.12.2023 ih
° Aus: Jean-Marie Vianney Pfarrer von Ars, hrsg. Bernard Nodet ,1959, S.64