Christkönigssonntag 26.11.2023 Lesejahr A

„Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen.“ Mt 25,31

„M Vianney … war entschlossen, das Haus Gottes umzubauen, so dass es, vom Eingang bis zur Apsis, das Wesentliche seiner Einladungen zur Frömmigkeit, die er unaufhörlich an seine Schäflein richtete, darstellte. Abbé Renard hat das so wahrgenommen: Der Pfarrer, schrieb er, hat sich in seine Kirche eingeschrieben wie ein Autor in sein Buch.“ °

Bei der Geburt des Herrn haben die Engel „Gloria in excelsis Deo“ gesungen. Aber sie wurden nur von Wenigen, nur von den einfachen Hirten auf dem Feld während ihrer Nachtwache wahrgenommen.
Auf dem Ölberg hat ein Engel den Herrn in der Einsamkeit Seines Leidens gestärkt.
Am Ende wird der Menschensohn umgeben von allen Engeln in Seiner Herrlichkeit erscheinen und von allen Völkern gesehen werden. Er wird sie trennen nach dem Maß der Nächstenliebe, die immer Ihm gilt. Er identifiziert sich mit den Hungrigen, Durstigen, Nackten, Gefangenen. Danach wird sich das Urteil zur ewigen Strafe oder aber zum ewigen Leben richten.
Schauer überläuft uns, wenn wir nur an die Möglichkeit der ewigen Strafe denken. Immer von Gott getrennt sein, etwas Schlimmeres gibt es nicht.
Der Herr konfrontiert uns mit dieser Wirklichkeit, um uns vor der ewigen Strafe zu bewahren. Die Furcht vor dem Herrn soll heilsam sein, nicht ängstigen.
Der Pfarrer von Ars hat in seinem priesterlichen Dienst die Abgründe des Dunkels, die Machenschaften des Grappin intensiv erfahren und wollte seine Gemeinde davor bewahren, in die Fänge des Bösen und damit in die ewige Trennung von Gott zu geraten. Nicht nur durch seine Predigten wollte er die Gläubigen zum Himmel führen, sondern auch durch die Neugestaltung seiner Pfarrkirche, die ganz seiner Verkündigung und seiner eigenen Frömmigkeit entspricht.
Vianney hatte eine intensive Beziehung zu den Engeln und wusste, dass diese als Botschafter des Himmels unsere besten Freunde und Helfer auf dem Weg zum Himmel sind. Er wusste sich von den Engeln begleitet und unterstützt und wollte auch seine Pfarrkinder in eine intensive Beziehung zu den Engeln führen.
So ließ er eine Engelkapelle am Eingang der Kirche bauen, sodass die Gläubigen gleichsam von Engeln begrüßt und begleitet wurden.
Die Erzengel Michael in der Mitte weist mit seinem rechten Arm nach oben. Er zeigt den Weg zum Himmel. Begleitet wird er rechts und links vom Schutzengel der Pfarrei und dem Schutzengel der Diözese. Der Gläubige geht also nicht seinen Weg allein, sondern ist eingebettet in seine Gemeinde, in seine Diözese. Der Erzengel Gabriel steht ebenfalls zum Empfang bereit. Er hat die wichtigste Botschaft der Welt an Maria gebracht und möchte sie jetzt jedem Eintretenden ebenfalls schenken. Und nicht zuletzt wartet auch der eigene Schutzengel auf jeden, so dass jeder Gläubige den ihm zugedachten Weg erkennen und gehen kann.
Nehmen wir die Predigt des Heiligen Pfarrers in seiner Engelkapelle auch für unser Leben an. Wenn wir von einer Schar von Engeln begleitet sind, können wir mit großem Vertrauen den Weg des Herrn gehen. Auch wenn wir fallen, hinter unserer Sehnsucht nach dem Herrn zurückbleiben, so wird unser Schutzengel und die Schar der Engel uns aufheben und weiterführen, wenn wir sie dazu einladen. Beginnen wir noch heute neu mit einem Leben inmitten der Engel. So wird uns der Blick auf die Wiederkunft des Herrn nicht mit Angst und Schrecken, sondern mit Erwartung und Freude erfüllen.
3.11.2023 ih

°Aus: Mgr. René Fourrey, Le Curé d’Ars Authentique, 2009, S.126, übersetzt ih