25. Sonntag im Jahreskreis 24.09.2023 Lesejahr A

„Freund, hier geschieht kein Unrecht. Hast du nicht einen Denár mit mir vereinbart? Nimm dein Geld und geh! Ich will dem Letzten ebenso viel geben wie dir. Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? Oder ist dein Auge böse, weil ich gut bin? So werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten Letzte.“ Mt 20,13ff

„Durch den Neid des Teufels ist der Tod in die Welt gekommen.“ ° Pfr. von Ars

Eine Anleitung zum Führen eines Wirtschaftsbetriebes will der Herr ganz gewiss nicht geben. Es geht Ihm immer nur um eins, das Reich Gottes, das Leben in Fülle, das Er allen schenken möchte.
Himmlische Dimensionen sind nun einmal ganz anders, als wir uns das vorstellen können. Und wenn der Herr uns damit konfrontiert, sind wir oft ratlos.
Einen Denár gibt Er allen, die in Seinem Weinberg gearbeitet haben, unabhängig von den je eingebrachten Mühen und Stunden. Wir haben es wirklich schwer, das zu begreifen, messen wir doch alles mit unserem Gerechtigkeitsempfinden, dass mehr Arbeit auch mehr Gewinn einbringen sollte. Das entspricht unserem irdischen Denken, aus dem uns der Herr herausführen möchte in das Reich Gottes.
Dort gibt der Herr nur eins, Sich Selbst. Und das entspricht einem Denár.
Jeder, der in das Reich Gottes gelangt, wird ganz erfüllt sein von Gott allein, unabhängig seines irdischen Lebensweges, der bei jedem anders war. Und jeder wird etwas vom Wesen Gottes in besonderer Weise widerspiegeln, was nur ihm eigen ist. So werden die Menschen in der Vollendung hineingenommen in das Leben des Dreifaltigen Gottes, der Einer ist in Drei Personen. Das Band ist die Liebe, in der kein Platz für Vergleichen oder gar Neid ist.
Wie der Pfarrer von Ars es treffend ausdrückt, ist durch den Neid des Teufels der Tod in die Welt gekommen. Der Herr aber will uns umformen, damit Er uns aus dem Tod in das Leben führen kann. Er möchte uns freimachen von diesem unseligen Vergleichen, von den Gedanken, dass der andere es besser, leichter hat, was er eigentlich gar nicht verdient und was ihm nicht zusteht. Solche Gedanken trennen voneinander und von Gott.
Keiner von uns verdient den Himmel, was nicht heißt, dass wir uns nicht mit ganzer Kraft und Mühe nach ihm ausstrecken müssen. Aber letztendlich wird der Himmel für jeden ein unverdientes Geschenk bleiben, für das wir eine ganze Ewigkeit Gott loben und preisen werden. Der Dank dafür wird eine Ewigkeit dauern.
Fangen wir mit der Hilfe des Pfarrers von Ars heute schon an, nach den Gesetzen des Himmels zu leben, uns zu freuen über Gnaden und Gaben des Nächsten, mit zu leiden an den Sünden und Schmerzen des Nächsten und voller Vertrauen alles in das Herz Jesu zu legen, damit Er alles zum Heil führe.
29.08.2023 ih

Aus: Jean-Marie Vianney Pfarrer von Ars, hrsg. Bernard Nodet, 1959, S.184