13. Sonntag im Jahreskreis 30.06.2024 Lesejahr B

„Er aber sagte zu ihr: meine Tochter dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden! Du sollst von deinem Leiden geheilt sein. …
Jesus… sagte zu dem Synagogenvorsteher: Fürchte dich nicht! Glaube nur!“
Mk 5, 34.36

„O unbefleckte Jungfrau, du erlangst bei Gott alles, was du willst!“ °Pfr. von Ars

Wie viele Menschen sehnen sich nach Heilung oder Bewahrung vor dem Tod für sich oder ihre Nächsten! Dieser Frau, die schon zwölf Jahre an Blutfluss litt, und dieser toten Tochter des Jairus schenkt Jesus neu Heilung und Leben! Die Freude ist so unfassbar, dass die Leute ganz fassungslos waren. Sehr verständlich!!
Aber es gab viele Kranke und Tote zurzeit Jesu, denen Er diese Freude nicht schenkte. Es geht eben noch um viel mehr als um das irdische Leben.
In Jesus ist das Reich des Vaters gekommen. Durch diese nicht irdisch erklärbaren Zeichen will der Herr die Menschen zum Verständnis des Reiches Gottes führen: in ein Leben in Fülle ohne Ende, das für alle bestimmt ist, nicht nur für einige wenige.
Jesus kennt die Herzen der Menschen, voller Begeisterung bei solchen Zeichen und später doch bereit mitzuschreien: Kreuzige ihn, kreuzige ihn (Joh 19, 6).
Es ist sicher kein Zufall, dass eine Frau geheilt und ein Mädchen von den Toten auferweckt wird. Die Kirche ist weiblich. Maria verehren wir als Mutter der Kirche.
Christi Botschaft gilt für alle Zeiten. In der kranken Frau und in dem toten Mädchen dürfen wir sicher auch unsere Kirche heute sehen, auf das, was krank ist, auf das, was abgestorben ist.
„Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, den Glauben auf der Erde finden?“ (Lk18, 8) Diese Sorge hat Jesus tief in Seinem Herzen getragen – schon damals. Leider nicht zu Unrecht. Immer wieder gab es Glaubenskrisen in der Kirche, nicht erst heute. Immer wieder aber hat der Herr neues Leben geschenkt, die Kirche neu belebt, meistens durch das Wirken Heiliger.
Der Pfarrer von Ars hat in einer Zeit seinen priesterlichen Dienst ausgeführt, in der der Glaube in Frankreich fast am Boden lag. Seine Zuflucht war von frühester Kindheit an die allerseligste Jungfrau Maria. Ihrem unbefleckten Herzen hat er alle Bitten und Nöte seiner darnieder liegenden Pfarrei anvertraut. Und er ist erhört worden. Gott will Seine Gnaden überall und zu allen Zeiten in Fülle schenken, aber Er braucht Menschen mit einem reinen Herzen, die fähig sind, diese Gnaden zu empfangen. Maria ist in ihrem ständig gelebten Fiat das reinste Geschöpf, das alle Gnaden annehmen und weiterströmen lassen kann.
Der Herr will auch heute unsere Kirche heilen, besonders durch die Fürsprache Mariens. Seit der ersten Marienerscheinung 1830 an Katharina Labouré hat der Herr uns oft seine Mutter geschickt, um uns neu die Freude am Glauben erfahren zu lassen und so zur Umkehr zu führen. Auch wenn wir immer wieder dem Herrn untreu werden, Er bleibt uns doch treu.
Nehmen wir mit dem Pfarrer von Ars die Hilfe der unbefleckten Mutter des Herrn an und bitten wir mit ihm zu Maria um Heilung und das Wiederaufleben unserer Kirche. Der Heilige Pfarrer wird uns in dieser Bitte mit dem Feuer seiner Liebe unterstützen.

° Aus: Jean-Marie Vianney Pfarrer von Ars, hrsg. Bernard Nodet, 1959, S.311