2. Sonntag im Jahreskreis 16.01.2022 Lesejahr C

„Jener Zeit fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen.“  Joh 2,1f

„Wie sind doch alle Leiden dieser Welt süß mit dem Heiligen Geist!“°  Pfr. von Ars

„In jener Zeit“ steht wie immer am Anfang des Evangeliums statt der Worte am Beginn dieses Textes im Neuen Testament:  „Am dritten Tag“. Dieser Anfang führt  zentral in das Geheimnis der Hochzeit von Kana.

Der dritte Tag, der sich aus dem Kontext nicht ergibt, weist auf die Auferstehung hin, die sich  am dritten Tag nach der Kreuzigung ereignen wird.
In der Taufe am Jordan ist der Herr in das Wasser hinabgestiegen und wurde vom Heiligen Geist als Sohn Gottes bezeugt.

Bei der Hochzeit in Kana verwandelte Er das Wasser des Alltags in den Wein des Festes.

Am Kreuz erhält Jesus in Seinem Durst Essig, alles Saure unseres Lebens, das Er annimmt. „Es ist vollbracht!“ sind Seine letzten Worte, bevor Er das Haupt neigte und den Geist übergab (Joh 19, 29f).

Er gibt Seinen Geist nicht nur in die Hände des Vaters, sondern gibt ihn der ganzen Welt. So wie der Heilige Geist am Anfang in der Taufe und bei der Hochzeit zu Kana Jesus als den Sohn Gottes offenbart, so vollendet Er dieses Zeugnis im Tod des Herrn.

Der Herr will uns zum ewigen Hochzeitsmahl führen zu einer unvergänglichen, menschlich unvorstellbaren Freude in der Einheit mit dem Vater, in der Kraft des Heiligen Geistes. Dieser Heilsplan bleibt ein Geheimnis. Aber offensichtlich war der Weg Jesu im Abstieg in Leid und Tod die Voraussetzung, dass wir mit Ihm zur ewigen Hochzeit gelangen. In der Kraft des Heiligen Geistes ist Er diesen Weg gegangen.

Der Pfarrer von Ars kann daher auch dieses menschlich schwer fassbare Wort verkünden, dass alle Leiden dieser Welt mit dem Heiligen Geist süß sind. In sich bleiben Leid und Tod eine große Herausforderung,  aber im Heiligen Geist sind sie das Tor zur ewigen Hochzeit.  Danken wir mit dem Pfarrer von Ars dem Herrn für all das Große, das Er für uns getan hat. Er traut uns zu, dass wir den gleichen Weg in der Kraft des Heiligen Geistes mit Ihm gehen. Er nimmt sein Vertrauen nie zurück, auch wenn wir ihn enttäuschen. Preis und Ehre sei dem Herrn!
29.12.2021 ih

° Aus: Jean-Marie Vianney, hrsg Bernard Nodet, 1959, S. 68