1.Adventsonntag 28.11.2021 Lesejahr C

 

„Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euer Herz nicht beschweren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht wie eine Falle;“ Lk 21,34

„Ihr müsst das ganze Jahr hindurch sehr mühsame Arbeit leisten, die euch kaum Zeit zum Atemholen lässt, und oft hat es den Anschein, als ginget ihr daran zugrunde.


O meine Brüder, welche Schätze könntet ihr für den Himmel sammeln, wenn ihr nur wolltet! Ihr brauchtet nur zu tun, was immer ihr tut, und inmitten eurer Mühsal euer Herz mit achtsamen Sinn zu Gott erheben und ihm zu sagen: ‚Mein guter Jesus, ich vereine meine Schmerzen mit deinen Schmerzen und meine Leiden mit deinen Leiden. Gewähre mir die Gnade, dass ich immer zufrieden bin dort, wo du mich hingestellt hast. Ich will deinen heiligen Namen loben, was immer mir geschehen mag.‘ Ja, meine Brüder, wenn ihr das große Glück hättet, euch so zu verhalten, so würden aus all unserer Arbeit lauter sehr kostbare Früchte werden, die ihr dem lieben Gott in eurer Todesstunde anbieten könntet.“ °Pfr. von Ars

Keiner bleibt wohl von den Worten des heutigen Evangeliums unberührt  und es  steigen Ängste auf vor unbekannten Ereignissen, die unsere Kräfte übersteigen und denen wir hilflos ausgeliefert sind. Und dann auch noch die Frage: Wie werden wir dem Herrn begegnen?

Wir übersehen dabei das Tröstende der Worte des Herrn: dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe (Lk. 21, 28).

Es ist der Herr, der auf uns wartet und in Liebe zu uns wiederkommen wird. Damit diese Begegnung gelingt, zeigt Er uns Wege zur Vorbereitung auf. Wir wissen es selber, wie die Angelegenheiten des Alltags uns vom Herrn wegziehen können, sodass wir nicht mehr an Ihn, sondern nur noch an die Bedrängnisse, Pflichten Aufgaben und Sorgen denken.

Der Pfarrer von Ars hilft uns, diese Anforderungen in unserem Alltag zu unserem Heil zu bewältigen. Er verlangt nichts Außergewöhnliches, keine strengen Bußübungen, denen er sich selber unterworfen hat. Er weiß, wie beschwerlich das Leben der Menschen im Alltag ist, das er in seiner eigenen Familie kennengelernt hat. Sein Weg ist ganz einfach: alles mit dem Herrn, für den Herrn und im Herrn. Das genügt. Auf diese Weise werden wir immer mehr eins mit dem Herrn. So ist das der Weg, die beste Vorbereitung auf das Leben in der Ewigkeit. Wir schauen dann nicht mehr auf all das Schwere des Lebens, das wir durchleiden müssen, sondern auf den Herrn, dem wir auch im Leiden und gerade im Leiden begegnen. Das Kreuz ist das Tor zum Himmel. Der Herr selbst ist dort unsere Kraft und Stärke. Vertrauen wir Ihm all unsere Schwäche an und schauen auf Ihn allein, der sich nach uns sehnt. Der Pfarrer von Ars lasse uns teilnehmen an seiner Sehnsucht nach dem Herrn, die ihn alles Leid hat überwinden lassen.

9.11.2021 ih

° Aus: der heilige Pfarrer von Ars, Patmos-Verlag 1959, S.187f