„Fahr hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus! Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch auf dein Wort hin werde ich die Netze auswerfen.“ Lk 5,4f
„Ich glaube, am Ende der Welt wird die allerseligste Jungfrau es sehr still und ruhig finden; denn solange die Welt noch dauert, zieht und zerrt man von allen Seiten her an ihr. Sie ist wie eine Mutter, die viele Kinder hat. Sie geht beständig von dem einen zum andern.“ °Pfr. von Ars
Bei dem heutigen Evangelium haben wir sehr schnell eine Deutung im Sinn: der Herr beruft Petrus und die Jünger in Seinen Missionsauftrag zur Verbreitung des Evangeliums. Wenn aber nur die Jünger gemeint sind, können alle übrigen Menschen sich zurückziehen. Es bleibt allenfalls das Gebet zur Unterstützung.
Die Aufforderung zur Fahrt auf den See ergeht an Petrus. Alle werden jedoch aufgefordert, die Netze auszuwerfen. Die Jünger Jesu hatten noch keine priesterliche Weihe wie am Gründonnerstag erhalten, sondern waren einfache Fischer, also Arbeiter in ihrem Beruf.
Petrus bekommt einen Erstauftrag, in dessen Erfüllung jedoch viele Menschen eingebunden werden sollen, nicht nur Priester, sondern eben alle, die auf das Wort Jesu hören und es leben wollen.
Maria ist in ihrer Hingabe an Gottes heiligen Willen die größte Missionarin - damals wie heute. Sie hat die Not der Menschen in ihrer Umgebung erkannt und geholfen. So erfahren die Menschen die Liebe Gottes durch sie bis heute.
Sie eilte zu ihrer Verwandten Elisabet, um ihr in der späten Schwangerschaft beizustehen. So wird Johannes durch diese Begegnung im Mutterleib geheiligt.
Wenn Sie selbst nichts tun kann, bittet sie ihren Sohn um Hilfe wie bei der Hochzeit in Kana, sodass die Jünger bei diesem ersten Zeichen zum Glauben an Jesus kamen.
Im Blick auf Maria hat der Pfarrer von Ars die missionarische Dimension im Leben der Gläubigen erkannt.
Ein Offizier, der bei der heilige Messe in Ars in Uniform ministrierte, fragte später, ob er in ein Kloster eintreten solle.. „Lassen Sie das… Die Armee braucht nur allzu sehr das Beispiel, wie Sie es geben.“ °²
Katharina Lassagne sagte, dass der Pfarrer von Ars gegen jede Familienmutter war, die ihren Haushalt vernachlässigen würde, um ohne dass es Pflicht war, in die Kirche zu gehen. °³
Vianney kannte die Berufung der Priester genauso gut wie die der Gläubigen. Auf unterschiedlichen Wegen aber mit dem gleichen Ziel, das Evangelium zu leben und in die Welt zu tragen, dazu sind alle berufen.
Der Blick auf Maria hilft. Sich immer mehr hineinschmiegen in ihr Fiat, in den Willen Gottes, den wir in unserem Alltag durch die Mitmenschen und die gegebenen Situationen im Heiligen Geist erkennen können, ist die Basis für jede missionarische Wirksamkeit. Der Pfarrer von Ars hat sich in allen Situationen an Maria gewandt, er hat in ihrem Herzen gelebt. Er wird bei ihr Fürsprache für uns einlegen, so dass auch wir diesen Weg zur Verbreitung des Evangeliums in unserer heutigen Zeit an unserem je eigenen Platz gehen und leben können.
9.01.2025 ih
°Aus: Alfred Monnin, Leben des im Jahre 1859im Rufe der Heiligkeit verstorbenen Pfarrers von Ars, Joh. Bapt. Maria Vianney, 1863, 2- Bd. S. 409
°² Francis Trochu, Der Pfarrer von Ars, 2001, S.275f
ebenda S. 277