„Schon viele haben es unternommen, eine Erzählung über die Ereignisse abzufassen, die sich unter uns erfüllt haben. Dabei hielten sie sich an die Überlieferung derer, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren.“ Lk 4,1
„Wer das Wort Gottes mit dem echten Wunsche, es sich nutzbar zu machen, anhört, ist Gott wohlgefälliger als derjenige, der ihn in der heiligen Kommunion empfängt.“
Pfr. von Ars°
Die Bedeutung des Wortes Gottes hat der Pfarrer von Ars in einer prophetischen Weise so gesehen, wie sie in der katholischen Kirche erst nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil allgemein erkannt wurde.
Wenn nach Johannes im Anfang das Wort war und das Wort bei Gott war und das Wort Gott war, dann wird ganz offenkundig, welchen Stellenwert das Wort hat. In ihm begegnen wir dem lebendigen Gott.
Im Wort, etwas in unserer Welt ganz Flüchtigem, Verklingendem, das schnell überhört und vergessen werden kann, offenbart sich Gott selbst. Wie kostbar ist dann jedes Wort Gottes! Mit welcher Liebe müssen wir es anhören und aufnehmen!
Diener des Wortes Gottes sind zunächst die Priester in der Verkündigung. Aber jeder Gläubige sollte ebenfalls Anteil an diesem Dienst haben, und zwar in der Aufnahme des Wortes Gottes im Herzen, um immer mehr in den Herrn umgestaltet zu werden.
In unserer so geschwätzigen, geräuschvollen Zeit können uns Pausen des Schweigens und des Rückzugs helfen, Gottes Wort in uns lebendig werden zu lassen.
Ganz in der Tiefe kann es dann auch sein, dass der Herr uns ein Wort schenkt, das uns persönlich gilt, uns trifft, uns verändert. Beten wir füreinander um diese Gnade.
14.01.2019 ih
°Aus: Jean-Marie Vianney, Der heilige Pfarrer von Ars in seinen Gesprächen und Predigten, hrsg. Bernard Nodet, 1959 S. 153