Dreifaltigkeitssonntag 4.06.2023 Lesejahr A

„Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes geglaubt hat.“ Joh 3,17f

„Nicht Gott verdammt uns, sondern wir selbst durch unsre Sünden. Die Verdammten klagen nicht Gott an, sie klagen sich selbst an.“ ° Pfr. von Ars

Adam hat auf die Frage Gottes, ob er von dem Baum gegessen habe, von dem Er ihm geboten hatte, davon nicht zu essen, geantwortet: „Die Frau, die du mir beigesellt hast, sie hat mir von dem Baum gegeben. So habe ich gegessen.“ (Gen 3,12)
Erleben wir Ähnliches nicht alle Tage? Immer ist ein anderer schuld, ob es in der Familie, in der Kirche, in der Politik ist. Sind auch wir selbst nicht schnell bereit, bei einem Versagen die Schuld auf andere zu schieben und letztendlich Gott die Verantwortung zu geben. Denn Er hat uns in diese Situation gestellt, der wir in unserer Schwachheit nicht gewachsen sind. Fatal! Dieser Entschuldigungsmechanismus zieht uns noch tiefer hinein in die Verwirrung, in die Entfernung von Gott.
Der Mensch kann aus eigener Kraft den Weg zu Gott nicht gehen. So hat Gott in Seinem Erbarmen einen Weg der Rettung für die Welt in Seinem Sohn geschenkt.
„Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder der an ihn glaubt nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“ (Joh 3, 16)
Jesus Christus ist für die Sünde der Welt am Kreuz gestorben, indem er für uns zum Fluch geworden ist (Gal 3, 13).
Der Herr lässt uns aber die Freiheit, seine Rettung anzunehmen oder abzulehnen.
„Niemals ist jemand verdammt worden, weil er zu viel Böses getan hat…“ , lehrt der Pfarrer von Ars°²
Nicht die Sünde an sich ist seit Jesu Tod und Auferstehung das Hindernis, um in den Himmel zu gelangen, sondern die Weigerung, die eigene Schuld anzuerkennen und den Weg der Umkehr zu gehen.
So wurde der Pfarrer von Ars nicht müde, seine Gemeinde zur Umkehr in der hl. Beichte, dem Sakrament der Versöhnung, einzuladen, dafür zu beten und zu sühnen.
An den Namen des einzigen Sohnes Gottes glauben, bedeutet, an die Kraft Seiner Erlösung im Kreuzestod und in der Auferstehung zu glauben und Jesus das eigene Herz zu schenken. In unserer Schwachheit stehen wir vor Ihm mit unseren Sünden und erwarten alles von Ihm. Der heilige Pfarrer von Ars hilft uns, diesen Schritt der Demut zu gehen, damit er uns einst im Himmel begrüßen kann.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist in Ewigkeit!
11.05.2023 ih

° Aus: Jean-Marie Vianney Pfarrer von Ars, hrsg. Bernard Nodet , 1959, S.293
°² ebenda: S. 293